»Wenn es durch
die Verbindung
rund wird...«

Bewusst kommunizieren

Was ist Gewaltfreie Kommunikation?

Die von Marshall B. Rosenberg als Gewaltfreie Kommunikation (GFK) bezeichnete Methode und empathische Lebenshaltung geht davon aus, dass grundsätzlich alle Menschen miteinander verbunden und gleichwertig sind.

Wenn eine solche Haltung den Rahmen bildet, wird Kommunikation als wertschätzend und lebendig empfunden. Die Gewaltfreie Kommunikation kennt vier Schritte, die es ermöglichen, den Kommunikationsprozess zu verlangsamen und ihn zugleich bewusst zu gestalten. Je bewusster, desto besser. Nur braucht es, ehe solche Kommunikationsmuster wie selbstverständlich gelebt werden können, das Einüben von neuen, lebensdienlicheren Denk- und Sprachmustern. Hier unterstützt die GFK den Menschen in seiner Persönlichkeitsentwicklung mit einzigartiger Tiefe.

Mit GFK verbessern
Sie Ihre Beziehungen
in allen Bereichen.
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Mehr Lebensqualität durch GFK

Für wen ist die Gewaltfreie Kommunikation geeignet?

Wenn Sie drei der folgenden Punkte bejahen, ist die GFK eine hervorragende Methode, Ihre Lebensqualität zu verbessern:

  • Sie fühlen sich oft im Stress.
  • Sie sagen lange nichts und irgendwann explodieren Sie oder brechen den Kontakt ab (Stelle kündigen, Partnerschaft/Freundschaft beenden).
  • Sie sagen lange nichts, aber wenn Sie dann etwas sagen, brüskiert es Ihre Mitmenschen.
  • Sie können schlecht Nein sagen oder sich abgrenzen.
  • Sie ärgern sich oft über Ihre Mitmenschen (Chef, Partner/Partnerin, Kinder, andere Verkehrsteilnehmer).
  • Sie packen immer wieder Sachen an, führen sie nicht zu Ende.
  • Sie sind unzufrieden in Ihrem Job oder Beziehung.
  • Egal, wie Sie etwas machen, andere haben etwas daran auszusetzen.
  • Es gibt immer wieder Spannungsfelder («dicke Luft») in Ihren Beziehungen.
  • Sie sind öfters sprachlos in einer Diskussion und geben am Schluss klein bei oder akzeptieren schweigend.
  • Sie möchten gerne sagen, was Sie denken und wissen nicht, wie Sie das wertschätzend formulieren können.
  • Es fällt Ihnen schwer ruhig zu bleiben, wenn Ihre Mitmenschen nicht das tun, was Sie wünschen.
  • Es gibt Situationen in Ihrem Leben, in denen Sie schachmatt sind und keine Lösung haben.
  • Ihre Tätigkeit erfüllt Sie mit viel Freude, jedoch der Ärger im Team/mit Vorgesetzten zermürbt Sie.
  • Sie fallen abends erschöpft ins Bett.
  • In der nahen Beziehung fehlt Ihnen etwas, aber Sie können es nicht benennen.
  • Die kleinste Banalität führt zu Unmut, schlechter Stimmung oder Streit.
  • Sie vermissen die Leichtigkeit und Lebensfreude in Ihrem Dasein.

GFK ist lernbar!

Das Vier-Schritte-Modell der Gewaltfreien Kommunikation

Die GFK bietet als Grundlage das Vier-Schritte-Modell an und lädt in strukturierter Weise zum Reflektieren ein. Es geht dabei um den Unterschied zwischen einer Beobachtung und einer Bewertung, einem Gefühl und einem Gedanken, einem Bedürfnis und einer Strategie, einer Bitte und einer Forderung.

Diese Differenzierung dient vor allem dem besseren Verständnis des eigenen Verhaltens und darüber hinaus auch dazu, das Verhalten der anderen zu verstehen.

Obwohl die vier Schritte einfach klingen und kognitiv für die meisten Menschen keine Herausforderung darstellen, wird oft das Zeitmass unterschätzt, das nötig ist, sie in die eigene soziale Interaktion zu integrieren. Es bedarf hinreichender Zeit und Sorgfalt, um das Ergebnis zufriedenstellend einzusetzen, so dass es ganz natürlich klingt und nicht gekünstelt.

Die vier Schritte im Detail:

Für eine gelingende Kommunikation: Beobachten anstelle von Bewerten!

1. Schritt in der Gewaltfreien Kommunikation

Was unterscheidet eine Beobachtung von einer Bewertung?

Häufig liegt der Ursprung von Missverständnissen und Konflikten schon im Beschreiben einer Tatsache oder eines Ereignisses. Das ist so, weil Menschen die Gegebenheiten mit ihrer eigenen Bewertung derselben vermischen und dann undifferenziert benennen. Um aber eine wertfreie Beobachtung zu schildern, ist es notwendig, die eigene Meinung und Bewertung aussen vor zu lassen. Das fällt oft schwer.

Wenn man die Beobachtung mit der Bewertung vermischt, dann besteht die Gefahr, dass das jeweilige Gegenüber sofort denkt, es werde kritisiert und in Abwehrposition geht. Die eigene Beobachtung unmittelbar mit einer Bewertung, Analyse oder Interpretation zu koppeln, gilt in unserer Gesellschaft als ganz normal und wird kaum hinterfragt. Auch Verallgemeinerungen und Vergleiche können bei der zuhörenden Person Verteidigungsreaktionen wachrufen. Um aber eine Kommunikation auf Augenhöhe zu führen und den Gesprächsverlauf offen beizubehalten, wird die Kompetenz benötigt, zwischen dem zu unterscheiden, was wirklich passiert, und den eigenen Bewertungen darüber.

Einen gesunden und reifen Umgang mit den eigenen Emotionen erlernen!

2. Schritt in der Gewaltfreien Kommunikation

Was unterscheidet ein Gefühl von einem Gedanken?

Gefühle können leicht sehr unangenehm werden. Nämlich dann, wenn nicht gelernt wurde, mit ihnen umzugehen und sie auf gesunde Art zu regulieren. Aus diesem Grund werden Gefühle oft verpönt, und man ist in der Regel darin geübt, sie zu verdrängen oder zu unterdrücken – was aber nicht bedeutet, dass sie verschwunden sind. Ganz im Gegenteil: Der Anstau von Gefühlen führt eher zu einer Art Übererregung des Nervensystems. Orte, an denen das deutlich wird, sind Beziehungen oder Zusammenkünfte, bei denen die emotionale Nähe stark wirkt, so dass man leichter verletzt werden kann und einem schliesslich die Kontrolle über die eigenen Emotionen entgleitet.

Wer seinen Gefühlen nicht mehr hilflos ausgeliefert sein möchte und seine automatisch-impulsiven Reaktionen, ausgelöst durch eine Überforderung des inneren Gefühlschaos, in eine reife Art des Umgangs mit Emotionen verwandeln möchte, begegnet seiner Gefühlswelt neugierig – mit dem Ziel, ein Gefühlsmanagement zu erlernen: Gefühle wahrzunehmen und sie zu temperieren hin zu einer Wohlfühltemperatur, vom Unbehagen ins Behagliche.
Die GFK ist eine Unterstützung, um die Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen, im Wissen, dass diese nicht durch die Handlungen oder Worte einer anderen Person entstehen, sondern lediglich ausgelöst werden. Die dadurch erfüllten oder unerfüllten Bedürfnisse sind der tatsächliche Grund, warum man sich so fühlt. Durch die bessere Körperwahrnehmung können Emotionen zugelassen werden, da sie einen nicht mehr überwältigen. Anschliessend gelingt es dann auch, die versteckten Bedürfnisse hinter den Gefühlen zu identifizieren.

Für seine Bedürfnisse einstehen und Wege zur Erfüllung finden!

3. Schritt in der Gewaltfreien Kommunikation

Was unterscheidet ein Bedürfnis von einer Strategie?

Die Bedürfnisse sind das Herzstück der GFK: Alle Menschen haben die gleichen Bedürfnisse. Klassische nach Rosenberg sind die nach Freiheit, Würde, Sinn, Wertschätzung, Feiern, Spiritualität und Frieden; aber es gibt auch physische Bedürfnisse wie jene nach Luft, Nahrung, Bewegung und Erholung.
Jede Bedürfnisqualität dient dem Leben; insofern gibt es keine «negativen» Bedürfnisse. Nicht selten verlieren Bedürfnisse an Dringlichkeit, sobald sie erkannt, verbindlich ausgesprochen und gehört worden sind. Sich mit der jeweiligen Bedürfnisenergie auf Körperebene zu verbinden, bedarf einiger Übung. Doch letztendlich führt das in der GFK zum authentischeren Ausdruck.

Es ist nützlich, sich jederzeit über die eigenen Bedürfnisse im Klaren zu sein und Strategien zu finden, diese zu erfüllen. Eine Strategie ist eine von vielen Möglichkeiten, um einem Bedürfnis nachzukommen, und eine konkrete Handlung. Dem Bedürfnis nach Entspannung begegnet die eine mit einem kerzenumfluteten Vollbad, während eine andere mit hochgelagerten Beinen eine Tasse Tee geniesst und ein dritter mit dem Hund durch den Wald spaziert. Die Strategien – Vollbad, Tee trinken, Hundespaziergang – sind also sehr individuelle Handlungen. Das Bedürfnis Entspannung jedoch erfüllen sie alle drei. Die Trennung der Strategieebene von der Bedürfnisebene ist im Miteinander enorm wichtig, denn Konflikte finden fast ausschliesslich auf der Strategieebene statt. Demgegenüber sorgt eine bedürfnisorientierte Kommunikation für Verbindung, da alle Menschen die gleichen Bedürfnisse haben.

Bitte berühren
Klar formulierte Bitten erleichtern das Leben!

4. Schritt: Was unterscheidet eine Bitte von einer Forderung?

Der letzte Schritt in der GFK befasst sich mit jener Handlung, die essenzieller Teil des menschlichen Lebens ist und zum Alltag gehört: der Bitte um etwas. Man benötigt die Bitte für fast alle Bereiche. Ausgehend von alltäglichen Bitten wie: «Bitte, reiche mir das Brot!» über Beziehungsbitten wie: «Was macht das mit dir, wenn du das hörst?» bis hin zu der Bitte, die man an sich selbst richten darf: «Bitte mach jetzt 30 Minuten Pause.»

Für gewöhnlich jedoch werden Bitten so unklar formuliert, dass in der Konsequenz daraus das Angestrebte gar nicht erreicht wird. Dabei beziehen sich die jeweiligen Bitten ja immer auf individuelle Bedürfnisse. Oft kommt es vor, dass Menschen sich scheuen, konkret um etwas zu bitten, weil sie sich weder selbst als hilfsbedürftig auffassen, noch so erscheinen wollen. Indem man die Bitte gar nicht erst ausspricht, sondern das Angestrebte selbst umsetzt, bleibt einem die Enttäuschung erspart. Weitere Ängste sind zuweilen, dass befürchtet wird, anderen lästig zu sein, oder es gibt die Sorge, dass eine Bitte eine Gegenbitte hervorrufen könnte, man also «Schulden» hat.
Dabei geht leider ein sehr wichtiges soziales Element verloren: Zu erleben, wie es sich anfühlt, wenn ein eigenes Bedürfnis durch eine andere Person befriedigt wird. Eine Bitte ist ein reaktionsoffener Appell, der kein Ja einfordert. Wer mit einem Nein nicht gut umgehen kann, hat also keine Bitte formuliert, sondern eine Forderung gestellt. In ganz vielen Fällen ist es aber erst dann möglich, eine klare Bitte zu formulieren, wenn man sich seines tiefliegenden Bedürfnisses bewusst ist.

Lebensentfremdete versus gewaltfreie Kommunikation

Was versteht man unter Giraffensprache und Wolfssprache?

Marshall B. Rosenberg hat zwischen der herkömmlichen, normalen Kommunikation, die er «lebensentfremdende Kommunikation» nannte, und der «Gewaltfreien Kommunikation» klar unterschieden. Zur visuellen Verdeutlichung bediente er sich zweier Symbole: des Wolfs und der Giraffe, wobei der Wolf für die lebensentfremdende Kommunikation steht und die Giraffe als das Wappentier der GFK anzusehen ist.

Wenn Menschen die Giraffensprache gelernt haben, sind sie befähigt, auch in herausfordernden Situationen gelassen zu reagieren.

Mutig und souverän mit Konflikten umgehen

Die Haltung der Giraffe

Mit der inneren Haltung der Giraffe gelangt der Mensch mehr und mehr in ein Stadium, das ihn mit der wertschätzenden Sichtweise auf sich selbst und auf andere durch die Welt gehen lässt. Und es erscheint ganz natürlich, selbstbestimmt aufzutreten und dabei, wann immer es möglich ist, die Bedürfnisse aller im Blick zu behalten. Man ist dann geistig gereift und wird gern von den Mitmenschen als authentisch, selbstbewusst und gut mit sich verbunden wahrgenommen. Man ist befähigt, auch in schwierigen Situationen handlungsfähig zu bleiben.

Unstimmigkeiten werden mutig angesprochen, anstatt ihnen aus dem Weg zu gehen, da mit Konflikten souverän umgegangen und aus einer inneren Ruhe heraus agiert wird. Das gelingt weder auf Anhieb, noch wird man diese Souveränität in allen Situationen aufrechterhalten können. Menschen sind schliesslich keine Roboter, sie machen Fehler, sind verletzlich. Die Haltung der Giraffe einzunehmen und aus ihr heraus zu agieren, ist ein lebenslanger Prozess.

Wenn Menschen im Wolfsmodus sind, ist die Kernfrage: "Wer ist Schuld und wer hat Recht!".

Gewalt sich und anderen gegenüber

Der Wolfsmodus

Das Erkennungsmerkmal des Wolfes hingegen ist, dass er mehrheitlich genervt, depressiv und ärgerlich ist. Der wölfische Alltag ist stressgeprägt. Wölfe bewerten: «Du bist faul!», kritisieren: «Das hast du wieder komplett falsch gemacht!» und interpretieren: «Er macht das nur, um mich zu ärgern!» Sie wissen immer, was mit der oder dem anderen nicht stimmt und suchen stets nach einer oder einem Schuldigen für ihr eigenes Unbehagen. Genauso behandeln Wölfe übrigens auch sich selbst.

Der Wolfsmodus ist die Grundlage der Gewalt sich selbst und anderen gegenüber. Er trägt nicht nur zu Konflikten und Missverständnissen bei, unter denen Menschen sehr leiden, sondern er kann laut Erkenntnissen der Hirnforschung auch gesundheitlich beeinträchtigend sein. Das Wolfs-Vokabular löst bestimmte biochemische Prozesse im Körper aus, die im Endresultat das Immunsystem schwächen.

Wichtig: Wolf und Giraffe sind nur Metaphern, welche von Marshall B. Rosenberg ins Leben gerufen wurden, um den Unterschied zwischen einer «lebensdienlichen» und einer «lebensentfremdeten» Kommunikation deutlich zu machen. Es geht NICHT um die beiden Tiere an sich!

Umgang mit herausfordernden Situationen

Jeder Mensch hat die Wahl zwischen Giraffen- und Wolfsmodus

Es sind bestimmte Fähigkeiten nötig, um wählen zu können, ob man im Wolfs- oder im Giraffenmodus leben, handeln und kommunizieren will. Diese Wahl ist entscheidend dafür, wie jemand mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit herausfordernden Situationen umgeht. Solche Fähigkeiten werden leider weder in der Schule noch im Studium noch in der Ausbildung vermittelt – und wenn doch, dann eher oberflächlich. Sie gehen über die beruflichen Fachkompetenzen hinaus und werden mit den Begriffen Soft Skills, Social Skills oder Resilienz bezeichnet. Sie beinhalten die Kompetenz, sich sozialverträglich und konfliktfähig im täglichen Miteinander unter Menschen zu bewegen – im Berufsumfeld wie auch im Familiendasein –, und das Vermögen, besonnen und klug zu reagieren, bei Meinungsverschiedenheiten respektvoll zu bleiben und die eigenen Werte in eine Gruppe einzubringen; dadurch wird ein Übereinstimmen erlebbar, hinter dem alle Beteiligten stehen.

In der Regel sind Menschen jedoch mit der «Wolfsprache» aufgewachsen. Bedürfnisse sind in den Kopf gerutscht und haben sich mit den Gedanken vermischt. Der Fokus ist nach aussen gerichtet. Man überlegt, was dort nicht stimmt oder bewertet sich selbst. Wer sich in bestimmten Situationen selbst als bedürftig, abhängig und ausgeliefert erlebt, geht manch faulen Kompromiss ein. Auf dieser Basis werden Entscheidungen getroffen und Situationen gewählt, die einen nur scheinbar schützen und grösseren Schmerz abwenden können. Tatsächlich aber ist man dann von den eigenen Bedürfnissen und der damit verbundenen Lebensenergie getrennt.

Mit unseren
Seminaren ändern Sie
nicht nur Ihre Worte,
sondern Ihre innere
Einstellung.
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GFK nachhaltig lernen

Der Schlüssel zur erfolgreichen authentischen Anwendung der Gewaltfreien Kommunikation

Gewaltfrei kommunizieren möchten Menschen in der Regel dann, wenn es konkrete Probleme im Miteinander gibt. Das ist absolut verständlich; aber viele, die mit GFK ihre sprachliche Empathiekompetenz stärken wollen, arbeiten nicht an ihrer inneren Einstellung. Oft erbitten Teilnehmende meiner Seminare gewaltfreie Formulierungsvorschläge von mir. Natürlich kann ich solche Vorschläge unterbreiten oder ein Rollenspiel anleiten, doch nachhaltig ist diese Vorgehensweise nicht. Eine derartig vermittelte Kommunikation klingt oft technisch und unehrlich und schadet mehr, als dass sie nützt. Authentische GFK ist aber lernbar – dazu braucht man die Innenschau, angeleitetes (Präsenz-)Training, sinnvolle Übungen, Geduld und ein empathisches Gegenüber.

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