04. Mai 2021 SeminarLesezeit: 1 MinuteVon Uschi Kellenberger

Sympathie versus Empathie

Sehen wir Menschen, ergibt sich meist spontan eine Zuneigung, eine harmonische, stimmige Resonanz. Das Miteinander ist anziehend und tut gut. Sympathien gründen auf gesendeten und empfangenen Reizen und werden weniger durch das Bewusstsein als eher durch das Unterbewusstsein gesteuert. Man fühlt sich verbunden, wird zum Mitstreiter, Freund, Gefährten.

In der Gewaltfreien Kommunikation unterscheiden wir die Sympathie von der Empathie. Sympathie bedeutet «mitleiden», wohingegen Empathie oder Einfühlungsvermögen die Fähigkeit ist, sich wert- und urteilsfrei in andere Menschen hineinzuversetzen. Deren Gefühle und Gedankengänge nicht nur als Beobachter, sondern als Beteiligter zu erleben und sie respektive nachzuempfinden. Empathie ist die Essenz der Gewaltfreien Kommunikation und besagt, vollkommen präsent zu sein im Hier und Jetzt.

Empathie baut Brücken zu anderen Menschen

Jenes Einfühlungsvermögen erlaubt es, eine Brücke zu anderen Menschen zu bauen. Ausserdem diese nicht abzuwerten oder zu verurteilen und sie nicht als Fremdkörper, sondern als Teil des erweiterten Ichs zu begreifen. Empathie ermöglicht eine einfühlsame, klare und direkte Kommunikation, bei der man auf die momentanen Bedürfnisse des Gegenübers eingeht, ohne die eigenen zu verleugnen.

Wer empathisch eine Brücke zu seinen Mitmenschen aufbaut, kann sie leichter verstehen und deren Handlungen und Beweggründe besser begreifen. Das heisst nicht, immer einverstanden zu sein mit dem, was geschieht, aber es bedeutet Offenheit und Aufrichtigkeit und beinhaltet die Chance, sich gegenseitig zu verstehen.

Durch Empathie ist es möglich, aus einem massiven Konflikt auszusteigen. Feindbilder lösen sich auf. Empathie macht den Blick frei für das, was dem anderen passiert und einem selbst. Wer sich über Empathie verbindet, kann ganz neue Brücken entstehen lassen – sowohl zum Gegenüber, als auch zu sich selbst.

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