
Wie wir uns an Weihnachten oft selbst im Weg stehen!
Nach Weihnachten ist vor Weihnachten. Hand aufs Herz: Wie war das letzte Fest der Liebe?
Anstrengend? Kein Wunder, gerade an Weihnachten kommt es häufig zu Konflikten. Anstatt die Zeit zu genießen, liegen die Nerven blank und schnell gibt ein Wort das andere. Doch das muss nicht sein. Diese 4 Punkte bezeichnen die Ursachen, warum ausgerechnet Weihnachten so brenzlig ist und was Sie mit Hilfe der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) dagegen tun können:
1. Mangelnde Selbstfürsorge und Selbstachtung
Das Konfliktpotential des Weihnachtsfests fängt schon am 1. Dezember an: Im Job ist die Adventszeit geprägt vom Jahresendspurt. Alle Projekte sollen abgeschlossen werden und nebenbei müssen Sie Geschenke besorgen. Was vollkommen fehlt, ist die Zeit zur Besinnung. Die Folge: Sie kommen völlig gestresst und überfordert zum Weihnachtsfest. Das Nervenkostüm ist dünn und eigentlich bräuchten Sie Ruhe und Erholung. Aber: Sie hüpfen von einem Fest zum nächsten. Es fällt schwer, Einladungen abzusagen, und am Schluss funktioniert man nur noch. Sich permanent zu überfordern und dann auch noch mit Konflikten konfrontiert zu werden – ausgesprochen oder unausgesprochen – kostet viel zu viel Kraft. Die meisten Menschen übergehen ihre eigenen Bedürfnisse, um es anderen recht zu machen.
Es geht auch anders:
Mit GFK lernen Sie, wie Sie besser für sich sorgen, ohne sich egoistisch zu fühlen. Sie gehen nicht mehr anderen zuliebe über die eigenen Grenzen. Sie eignen sich die Fähigkeit an, Ihr Leben immer wieder so anzupassen, dass Sie in Ihrer Kraft bleiben. Es gelingt Ihnen also, nicht passende Situationen in passende zu verwandeln und mit Problemen fertig werden, statt sie unter den Teppich zu kehren. Damit Sie mit sich im Reinen sind, gilt es herauszufinden und zu erleben, was Ihnen guttut. Dann fühlt sich das Leben kraftvoll und lebendig an.
«Eine einfühlsame Haltung ist nicht einfach da, sondern entsteht immer wieder, wenn wir gut für uns sorgen und uns selber nähren.» Dr. Marshall B. Rosenberg
2. Lebensmuster wie Perfektionismus
Gerade in emotional aufgeladenen Situationen wie Weihnachten wirken diese Grundüberzeugungen bewusst oder unbewusst noch stärker: „Ich darf niemand enttäuschen! Ich bin verantwortlich, dass es allen gut geht! Ich genüge nicht! Ich darf keine Fehler machen!“
Diese inneren Antreiber sind unsere Triebfedern im alltäglichen Verhalten. Sie stecken so selbstverständlich in uns, dass wir ihrer oft gar nicht bewusst sind und sie unbedacht hinnehmen. Daraus ergeben sich Lebensmuster wie z.B. Perfektionismus*. Man möchte unbedingt, dass alles toll ist. Doch hier droht wiederum Überforderung! Man wird gesteuert durch den Anerkennungs- und Perfektionsdrang. Alles muss viel besser sein und nie ist es gut genug.
Es geht auch anders:
GFK hilft dabei, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Sie erkennen, wie sehr sich das Problem in Ihnen selbst abspielt und nicht ausserhalb des Selbst. Je besser Sie sich selbst kennenlernen und je bewusster Sie sich Ihrer blinden Flecke werden, desto besser können Sie Situationen managen. Mit Hilfe der GFK schauen Sie hin, was Sie geprägt hat und welche Gedankenkonstrukte Sie heute noch mit sich herumtragen.
«Es sind nie die Tatsachen, die uns beunruhigen und ärgern, es sind immer unsere eigenen Bewertungen.» Dr. Marshall B. Rosenberg
(*weitere sind: Harmoniesucht, komplette Anpassung, Helfersyndrom, Kontrollsucht)
3. Fehlende Konfliktfähigkeit
Bestimmt kennen Sie das: Sie sitzen an Weihnachten zusammen und im Gespräch treffen verschiedene Meinungen zu emotionsgeladenen Themen aufeinander. Man ist im richtig/falsch-Modus, anstatt zu verstehen, um was es dem anderen geht. Das Resultat: Streit und Eskalation. Am Schluss geht man mit einem komischen Gefühl nach Hause.
Oft passiert es, dass bestimmte Themen immer wieder zu Konflikten führen, weil Konflikte im Grunde immer fortgeführt und niemals beendet werden. Wenn es dabei häufig zu gegenseitigen verbalen Verletzungen kommt, dann können diese irgendwann nicht mehr heilen.
Gerade an Weihnachten herrscht ganz oft ein enormer Druck, dass alles friedlich ablaufen soll. Man hält Konflikte zurück, die man schon längst hätte klären sollen, aber immer aufgeschoben hat, in der Hoffnung, sie würden sich von allein verflüchtigen. Das ist aber nicht so. So kann die Atmosphäre an Weihnachten zum Dampfkochtopf werden, der irgendwann in die Luft geht.
Es geht auch anders:
Mit GFK lernen Sie Selbstreflexion, um aus dem Gefängnis der Bewertungen herauszukommen. Man kann der Person, mit der man sonst Mühe hat, viel entspannter begegnen, und das nimmt den Druck aus dem Verhältnis heraus. Mit Hilfe von GFK üben Sie kontrovers, aber gleichzeitig verbindend zu diskutieren, so dass alle zufrieden auseinandergehen. Damit ein offener Austausch gelingt und ein nährendes Verständnis stattfindet, braucht es eine wohlgesonnene Anteilnahme. In der GFK ist das Ziel von Konflikten der Entwicklungsprozess, der daraus entsteht. Es geht nicht darum, als Sieger aus dem Konflikt zu gehen, weil man argumentatorisch überlegen ist.
„Es geht um echte Begegnung von Mensch zu Mensch, ohne Spiel, ohne Maske; eine Begegnung, die nicht belastet ist von unseren Ängsten, Gewohnheiten, Klischees, die nicht die Last der Automatismen und alten Reflexe trägt.“ Dr. Marshall B. Rosenberg
4. Erwartungen
Weihnachten ist prädestiniert dafür, dass wir uns mit viel zu hohen Erwartungen plagen – an uns und an andere. Wenn wir den Eindruck haben, dass zu viel von uns erwartet wird, handelt es sich meist um eigene, auf andere projizierte Erwartungen. „Ich muss allen gerecht werden!“ Wenn ich das denke, erlebe ich das im aussen gespiegelt. Doch wer an sich und sein Umfeld zu hohe Erwartungen hat und mit Enttäuschungen schlecht umgehen kann, hat keine Erwartungen, sondern Forderungen gestellt.
Es geht auch anders:
In der GFK lernen Sie, Ihre Bedürfnisse klar zu artikulieren. Sie gehen weg von „Lies es mir von den Augen ab und wehe du liest falsch“. Sie eignen sich die Fähigkeit an, „Nein zu sagen“ (Erwartungen an sich) und „Nein zu hören“ (Erwartungen, die Sie haben und die nicht erfüllt werden). Mit GFK lernen Sie, mit dem Gefühl der Enttäuschung zurecht zu kommen, da Sie die Bedürfnisse dahinter erkennen. Gefühle entstehen durch erfüllte oder unerfüllte Bedürfnisse, und nicht weil jemand etwas tut oder nicht tut. Doch für die Erfüllung Ihrer Bedürfnisse sind Sie allein zuständig.
Gefühle können sehr unangenehm werden. Nämlich dann, wenn nicht gelernt wurde, mit ihnen umzugehen und sie auf gesunde Art zu regulieren. Aus diesem Grund werden Gefühle oft verpönt und man ist in der Regel darin geübt, sie zu verdrängen oder zu unterdrücken. Was aber nicht bedeutet, dass sie verschwunden sind. Ganz im Gegenteil: Der Anstau von Gefühlen führt eher zu einer Art Übererregung des Nervensystems. Orte, an denen das deutlich wird, sind Beziehungen oder Zusammenkünfte wie an Weihnachten, bei denen die emotionale Nähe stark wirkt. Man kann leichter verletzt werden und es entgleitet einem schliesslich die Kontrolle über die eigenen Emotionen.
„Wir alle haben eine Menge zu geben. Wir genießen es zu geben, wenn wir es freiwillig tun.“ Dr. Marshall B. Rosenberg
Wie eingangs erwähnt: Nach Weihnachten ist vor Weihnachten. Nutzen Sie die Zeit, rückblickend zu beobachten, in welche Falle Sie getappt sind und wo Sie sich selbst im Weg stehen. Dann handeln Sie und machen Sie sich mit einer Weiterbildung in GFK fit für die nächsten Familienfeste!
Starten Sie jetzt gleich mit dem Modul 1 – und machen Sie sich fit für die nächste Weihnachtszeit, damit Sie sie geniessen können!